Sobald Anja Grossmann ihre ersten Erfolge erzielte, merkte sie schnell, dass sie mehr wollte – immer mehr. Das bringt oft viel Stress mit sich. Nach der Schule oder der Arbeit geht sie direkt aufs Velo, und Pausen gibt es nur wenige.
Grössere Verletzungen, die zu längeren Trainingsausfällen geführt hätten, hatte Anja bisher glücklicherweise nicht. Dennoch ist sie sich der Gefahr bewusst. Gleichzeitig weiß sie, dass es für sie extrem schwer wäre, längere Zeit nicht aufs Velo zu können. Heute sagt sie, dass sie sich ihr Leben ohne das Velofahren gar nicht mehr vorstellen kann.
Auch der Wettbewerbsdruck spielt eine grosse Rolle in ihrem Leben. Kaum ist sie nicht auf dem ersten Platz, ist sie enttäuscht und macht sich selbst Vorwürfe, warum sie nicht mehr gegeben hat. Um beim nächsten Mal besser zu sein, setzt sie sich große Ziele. Viele Menschen erwarten von ihr den ersten Platz: ihre Familie, Freunde, ihr Team, ihr Club und noch viele mehr. Dadurch entsteht ein erheblicher Druck.
Freizeit abseits des Bikens hat Anja nur wenig. Heute unternimmt sie zwar mehr Dinge mit Freunden, der Familie oder ihrem Freund als früher, trotzdem bleibt nur wenig Zeit für andere Aktivitäten. Das Velofahren dominiert nach wie vor ihren Alltag und prägt ihr Leben maßgeblich.